Geo-Vibe

Sie sind hier: Startseite > Mars-Paternoster > Schlussfolgerungen

Schlussfolgerungen

Folgerungen der Paternoster-Idee

Im Artikel Wege zum Mars wird gezeigt, dass das vorgestellte Szenario einer Marsmission durchaus schlüssig scheint. Damit ist eine Alternative zu den bisher üblichen Niedrigenergie-Missionsprofilen für bemannte Missionen zum Mars gezeigt.

Die Nachteile der hier propagierten Idee sind die hohen Geschwindigkeitsdifferenzen beim Abflug von der Erde, beim Ankunft und Abflug beim Mars und schließlich bei der Ankunft an der Erde. Des Weiteren könnte der nahe Vorbeiflug an der Sonne, bei dem fast die Bahn des Merkur erreicht wird, zu technologischen Problemen führen. Aus Gründen der Treibstoffersparnis erfolgen die Abbremsungen bei der Ankunft beim Mars mithilfe eines Durchflugs durch seine Atmosphäre. Speziell bei der Ankunft der bemannten Taxis sind die Anforderungen sehr hoch, so dass möglicherweise eine technische Realisierung nicht möglich ist. Speziell beim Abflug vom Mars ist das Fenster sehr kurz, weil Asterix, das Raumschiff für den Rückflug zur Erde, von den Taxis mit den Astronauten sehr genau getroffen werden muss.

Viele Vorteile liegen aber auch klar auf der Hand. Obelix, das Raumschiff, das die Astronauten von der Erde zum Mars bringt, fliegt einfach am Mars und an der Erde vorbei, muss dort also weder verzögert noch beschleunigt werden. Asterix, das Raumschiff für den bemannten Rückflug zur Erde, wird lediglich aus dem Erdorbit heraus auf eine freie Rückkehrbahn gebracht, auf deren Weg die Bahn des Mars, nicht aber der Planet selber erreicht wird. Asterix fliegt nach der Passage des Mars ungebremst und antriebslos zur Erde weiter. Eine Abbremsung oder Beschleunigung am Mars ist nur für zwei kleine Taxis mit den Astronauten nötig. Sie springen sozusagen auf den fahrenden Zug auf, der auch für zukünftige Missionen genutzt werden kann. Durch den kurzen Aufenthalt auf dem Mars und durch mindestens zwei bemannte Landungen auf dem Mars bei jeder Mission sind die logistischen Anforderungen am Mars wesentlich geringer als für konventionelle Langzeitmissionen, ohne dass die wissenschaftliche Ausbeute zu stark verringert werden würde. Man muss sich vor Augen halten, dass bei Langzeitmissionen ein beträchtlicher Anteil der Aufenthaltsdauer der Astronauten für Infrastrukturmaßnahmen wie z.B. der Betrieb von Gewächshäusern verwendet werden müsste. Die kürzere Missionsdauer hier ist für die Astronauten weniger stark belastend. Der Ansatz kommt mit vorhandenen oder zumindest mittelfristig verfügbaren Technologien aus und benötigt keinen monatelangen Weltraumtransport von kryogenem Wasserstoff, keine Treibstoffgewinnung auf dem Mars, keine automatischen Gewächshäuser und keine weltraumtauglichen Kernreaktoren. Dies alles ermöglicht auch die Beschränkung auf die kleine Größe der Crew von nur vier Astronauten.

Auf der anderen Seite könnte die Mission dazu dienen, zuerst Mal den Mars zu erreichen, um dort die Infrastruktur für eine technisch komplexere Langzeitmission aufzubauen. Die Tatsache, dass bei jeder Reise zwei Landungen auf dem Mars stattfinden, könnte beispielsweise so genutzt werden, dass die erste Landung wissenschaftlichen Erkundungen dient und die zweite zu Infrastrukturarbeiten auf dem Marsboden genutzt wird.

Die technischen Probleme der Paternoster-Kurzzeitmission sind zumindest ansatzweise lösbar. Es ist aber durchaus möglich, dass die genannten Nachteile des vorgeschlagenen Missionsprofils die Vorteile überwiegen. Der Paternoster-Gedanke sollte dennoch auch für „konventionelle“ Missionen mit langen Aufenthalten auf dem Mars in Betracht gezogen werden. Die Hohmann-Bahn unterscheidet sich nicht sehr stark von der Bahn von Asterix. Durch einen geringfügig höheren (spezifischen) Energieaufwand als bei einer Niedrigenergie-Mission könnte man sozusagen mit Asterix 1 zum Mars und mit Asterix 2 zur Erde zurück fliegen und könnte die nächste Mission beim übernächsten Startfenster, das sind 51 Monate später, mit relativ geringem (absoluten) Energieaufwand durch Wiederverwendung der beiden Asterixe wiederholen. Bei einer projektierten Lebensdauer von 25 Jahren müssten die beiden Raumschiffe etwa sechs Langzeitmissionen durchführen können.

Oder man nutzt ein "konventionelles" und großes Raumschiff für Hinflug und Landung auf dem Mars, für die Rückkehr dann aber Asterix. Das heißt, der Rückflug startet vom Mars mit einem kleinen spartanischen Taxi, mit dem man auf das relativ große und komfortable Raumschiff für die Reise vom Mars zur Erde aufspringt.

« vorige Seite  |   Seitenanfang  |  

Powered by CMSimple | Template by CMSimple | Login